Forschung - Freude am Senken: BMW Group erlässt drastisch reduzierten Strahlungsgrenzwert
Sensationen sickern zuweilen nur langsam an die Öffentlichkeit: Dieser Wert liegt um den Faktor 100 000 unter dem derzeitigen gesetzlichen Grenzwert. Wie dem izgmf auf Anfrage mitgeteilt wurde, hat sich die Abteilung Arbeits- und Umweltschutz bei BMW intensiv mit der Sachlage beschäftigt. Sie hat Expertenrat von beiden Seiten eingeholt (z. B. bei Prof. G. Käs und beim DECT-Lieferanten Siemens) und sich dann für die drastische Reduzierung entschieden, die, wie es heißt, für die gesamte BMW Group weltweit gültig sei. Zur Einhaltung des BMW-Grenzwerts wurde die Sendeleistung der DECT-Basisstationen (Mittelwert 10 mW, Spitzenwert 250 mW) durch den Einbau von Dämpfungsgliedern zunächst soweit verringert, dass auch in unmittelbarer Nähe einer Station der BMW-Grenzwert eingehalten wird. Insbesondere im Münchener Forschungszentrum (FIZ) konnte dann jedoch die Funkversorgung nicht mehr zuverlässig gewährleistet werden. Grund: Um den BMW-Grenzwert dennoch einzuhalten, wurden diese in Deckennähe montierten Stationen mit einem Kostenaufwand von rd. 100 000 Euro - getragen von BMW - durch metallbedampfte Glasscheiben abgeschirmt. Diese "Deflektoren" sind nahe der Stationen montiert, sie lassen die seitliche Abstrahlung ungehindert zu, schützen jedoch den unterhalb einer Station sitzenden Mitarbeiter. BMW ließ die Deflektoren bei einem Zulieferer anfertigen, der bei Interesse auch andere Firmen damit beliefern könnte. Schlichte Metallplatten haben dieselbe Schutzwirkung, die schmucken Glasplatten wurden nur wegen der Optik gewählt.
die Grenzwertfestsetzung von BMW-Group auf 1/100 000 des heute noch gültigen gesetzlichen Grenzwertes wurde bewirkt durch Beeinträchtigungen der Mitarbeiter wie Kopfschmerz, verminderte Leistungsfähigkeit und vegetative Störungen. BMW erkannte das Problem, handelte gesundheitsbewußt für seine Mitarbeiter und übernahm damit eine Vorreiterrolle in der gesundheitlichen Vorsorge. Dieses Beispiel demonstriert die Notwendigkeit einer Grenzwertabsenkung auf mindestens den Salzburger Wert im Wohnbereich, wo Alte und Junge, Gesunde und Kranke bis zu 24 Std leben, also auch in der Schlafphase, im Vergleich zu einer mittleren Verweildauer an der Arbeitsstätte von 8 Std. Mit freundlichen Grüßen W. Kirchhof, BI Gräfelfing --------------- Nachricht erhalten von MdL a.D. Volker Hartenstein | |
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