Forschung - Unsere Vorstellungen über die Entstehung der Radioaktivität...
Unsere Vorstellungen über die Entstehung der Radioaktivität über Reizzonen und ihre Wirkung auf den menschlichen und tierischen Organismus Von Dr. med. Rothdach, aus dem Buch "Standort als Risikofaktor", Reichl-Verlag, St. Goar | |
Wie die Schemazeichnungen Abb. A & B zeigen, treffen im Falle A (unbelasteter Platz) schnelle Neutronen mit einer Energie von mehr als 10 Mega-eV auf das Körperwasser. Wegen des in diesem Energiebereich noch geringen Wirkungsquerschnitts (unelastische Streuung mit Wasserstoffatomen) entstehen lediglich wenige Rückstoß-Protonen; Einfangreaktionen mit schwereren Kernen unter Emission von Strahlung finden so gut wie nicht statt, ebenso wenig Neutronenzerfälle, weil die meisten der nun mittelschnellen Teilchen den Körper wieder verlassen. Im Falle B (Reizzonenplatz) findet bereits in der darunter liegenden wasserführenden Erdspalte eine Neutronen-Abbremsung (Moderierung) statt. Möglicherweise kommt es auch noch zu bislang wenig erforschten Wechselwirkungen mit den dortigen Grenzflächen, auch piezoelektrische Erscheinungen (bedingt durch Reibung und Verspannung der Gesteinsschichten) könnten eine Rolle spielen, was aber hier aus Gründen der Übersichtlichkeit außer acht bleiben soll. Die Natur neigt dazu, entstandene Hohlräume aufzufüllen (horror vacui naturae“), entweder mit Wasser oder auch mit Kohlenwasserstoffen, etwa Erdöl oder Methangas, die wegen ihres Wasserstoffgehalts ebenfalls eine Bremswirkung besitzen, wenn auch weniger stark als Wasser. Die abgebremsten Neutronen, jetzt mit Energien von schätzungsweise unter 100000 eV, treffen auf das Körperwasser und werden hier weiter auf das thermische Niveau abgebremst, wobei schon, statistisch gesehen, 30 mal soviel ionisierende Rückstoßprotonen entstehen als im Falle A. Sodann kommt es zu Einfangreaktionen mit gamma-Emission und schließlich auch zu Neutronen-Zerfallsprozessen mit den beschriebenen ionisierenden Teilchenstrahlungen. Alle 3 Prozesse erzeugen also ionisierende Strahlung, und zwar in einem wesentlichen Ausmaß erst innerhalb des Körpers. Dies ist eine ganz entscheidende Feststellung und auch die Erklärung dafür, warum diese Vorgänge bisher so vielfach geleugnet oder unterschätzt worden sind. |
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